Auch die CURA war vor Ort. Das diesjährige Programm befasste sich mit der 4. Säule der Palliativversorgung, den Wert des Lebens in Krankheit, Sterben, Abschied und Trauer. Seit 26 Jahren gibt es die Aachener Hospizgespräche – ein Forum des Austausches, der Fortbildung und der Vernetzung für alle Institutionen, Dienste und Initiativen, die sterbende Menschen und ihre Zugehörigen begleiten.
In zwei bis drei Veranstaltungen pro Jahr werden hier Fachtagungen angeboten, Ressourcen gebündelt, Informationen und Ideen ausgetauscht und die Versorgung und Begleitung schwersterkrankter Menschen und deren Angehörigen weiterentwickelt. Vom regionalen Fortbildungs- und Vernetzungsforum haben sich die Aachener Hospizgespräche zu einem der wichtigsten Symposien bundesweit in der hospizlich-palliativen Vernetzung und Weiterbildung entwickelt. Einmal jährlich findet ein national ausgerichtetes gesellschaftspolitisches sowie multiprofessionelles Symposium statt mit Vertretungen aus Politik, Medizin, Pflege, dem psychosozialen und spirituellen Bereich, Verbänden, Krankenkassen, Ehrenamt etc.
Ein wichtiger Bestandteil ist es, dass die Teilnehmer/ innen des Netzwerkes einen fundierten Einblick in die Vielfalt der Angebote und Kompetenzen der Region erhalten. Gleichzeitig wird eine stabile Basis geschaffen, um eine Plattform der Vernetzung aufzubauen und zu pflegen.
Die CURA ambulante Krankenpflegedienste GmbH war ebenfalls mit einem Informationsstand vor Ort, um das Konzept unserer Palliativversorung vorzustellen, Interessierten Informationen zu unserem Dienstleistungsangebot zu geben und natürlich die Gelegenheit nutzen neue Kontakte zu anderen Dienstleistern zu knüpfen.
Dieses Mal fand das Aachener Hospizgespräch unter Mitwirkung des Künstlers Uwe Appold und in Kooperation mit dem Caritasverband für das Bistum Aachen e. V. sowie dem Bistum Aachen statt. Das Thema des Hospizgespräches orientierte sich am Titel der Ausstellung ,, …noch bist du da… ‘‘ von Uwe Appold, welche zeitgleich im Columbarium St. Donatus in Aachen Brand, vom 21. April bis zum 14. Mai, zugänglich war.
Der Ausdruck „… noch bist du da…“ ist ein Zitat aus einem Gedicht von Rose Ausländer, welches den Künstler zu seinem 20-teiligen Werk inspiriert hat. Inhaltlich beschäftigte sich sein Werk mit der Verlangsamung, mit dem Älterwerden und Abschiednehmen. Seine Ausstellung wendete sich an Menschen, die gehen und Menschen, die bleiben. Im Sinne dieser Ausstellung hat das Hospizgespräch Begegnungs- und Reflexionsräume geschaffen für einen gesellschaftlichen Diskurs über Abschied, Tod und Trauer.
Der Freitagabend wurde durch die Begegnung mit Uwe Appold, seinem Werk und einigen Teilnehmenden seines Workshops geprägt, die sich in generationsübergreifender Begegnung mit ihrer Endlichkeit auseinandergesetzt haben.
Am Samstagvormittag wurde der aktuelle Stand der sich verändernden Gesetzgebung zum Thema Suizidbeihilfe mit Prof. Dr. Lukas Radbruch in den Mittelpunkt gestellt.
Des Weiteren wurde durch Prof. Dr. Traugott Roser, die Rolle der Spiritualität in der Palliativversorgung thematisiert. Auch in den anschließenden Workshops wurden die aktuellen ethischen Herausforderungen zum Umgang mit Todeswünschen im multiprofessionellen Austausch kommuniziert.
Darüber hinaus standen folgende Fragen im Mittelpunkt: Welche Bedeutung hat die vierte Säule der Palliative Care und die Spiritualität in der hospizlich-palliativen Versorgung und wie gelingt es, sie dort gleichberechtigt zu verorten und zu leben? Welche Antworten finden wir in einer krisenhaften Zeit auf die Frage nach existenziellem Sinn?
Vertreter/ innen aus allen gesundheitspolitischen Bereichen haben die komplexen Fragen zu diesen Themen angeregt diskutiert. Es wurde außerdem Raum gegeben für die Begegnung zwischen Praxis, Wissenschaft, Politik, Ethik und Kunst, um miteinander kritisch abzuwägen und Impulse für die Zukunft zu entwickeln.