Was ist nach der Demonstration am 21.02.2024 passiert?
Rückblick:
Die Zukunft für die ambulante Pflege ist ungewiss, wenn man pflegebedürftig wird. Pflegeempfänger können sich bei steigenden Kosten kaum noch die Pflege leisten. Notwendige Leistungen werden bewusst nicht in Anspruch genommen, weil das Pflegegeld für den Lebensunterhalt benötigt wird. Pflegende Angehörige geraten immer mehr in den Fokus, denn sie müssen sich beruflich umorientieren und die Pflege ihrer Angehörigen selbst übernehmen.
Die Inhaber der Pflegedienste müssen zum Teil auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen, um die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zu gewährleisten. Die Pflegedienste kämpfen ums Überleben, es gibt einige in unserer Region die bereits Insolvenz beantragt haben oder schon gänzlich vom Markt verschwunden sind. Durch schlechte Vergütungen und Zahlungsrückstände der Kostenträger ist dann die erste Protestaktion dieser Art entstanden.
Wir waren gezwungen an die Öffentlichkeit zu gehen, da die Politik den Ernst der Lage nicht erkannt hat oder wahrhaben möchte. Über 300 Teilnehmer (Pflegedienste, pflegende Angehörige und Pflegeempfänger) waren am 21.02.2024 auf dem Aachener Markt, um gemeinsam für die gleiche Sache zu protestieren, denn die Bedingungen müssen sich dringend ändern. Der Bpa (Berufsverband privater Anbieter) unterstützt uns bei unserem Vorhaben, denn auch sie sind bestrebt darin unsere Ziele zu verfolgen und umzusetzen.
Heute:
Die erste Protestaktion fand großen Anklang. Doch die Gemeinschaft muss wachsen, denn nur so können wir die Politik wachrütteln. Seitdem dem 21.02.2024 ist viel passiert. Es liefen Gespräche im Landtag und in allen Fraktionen der Kommunalpolitik in der StädteRegion Aachen.
Des Weiteren haben sich 23 Pflegedienste und deren Inhaber aus Hessen, Aachen, Münster, Wuppertal und Mettmann zusammengeschlossen, um sich regelmäßig zum Runden Tisch einzutreffen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Der wichtigste Punkt ist die weitere Vernetzung von Pflegediensten, auch aus anderen Bundesländern. Dazu wurde zusätzlich eine Webseite gegründet ,,Pflege am Limit” , auf diesem Portal können die Unternehmer der Pflegedienste in den direkten Austausch gehen und die Termine ihrer nächsten Treffen einsehen. Außerdem hat die Runde einen detaillierten Forderungskatalog erstellt, der nun als Brandbrief an die Landes- und Bunderegierung geschickt wurde.
Man ist sich einig, statt Steuergelder ins Ausland zu schicken, muss ein fester Zuschuss in die Pflegekasse gezahlt werden, um die Arbeit der ambulanten Pflegedienste zu refinanzieren. Der Pflegeempfänger soll notwendige Leistungen erhalten können, die er auch benötigt. Pflegedienste, die als Ausbildungsbetrieb gegen den Pflegenotstand ausbilden sollten mehr Anerkennung und Unterstützung erhalten, denn nur so kann für eine berufliche Zukunft der Pflege gesorgt werden. Demnächst ist auch ein persönliches Treffen mit dem Dezernat Dr. Michael Ziemons geplant. Die Reichweite aller tragenden Personen in der Politik wird genutzt, um für alle betroffenen Parteien die brenzlige Situation zu entschärfen. Aktuell steht der nächste runde Tisch bevor, denn nur gemeinsam können wir Großes bewirken!!